Die E-Vergabe startete mit dem Ziel, Vergabeprozesse durchgängig zu digitalisieren und Medienbrüche zu beseitigen. Heute, mit wachsender technologischer Reife, rückt die nächste Entwicklungsstufe in den Fokus: Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung und datengetriebene Verfahren versprechen mehr Effizienz, Transparenz und strategische Steuerung. Doch dieses Potenzial wird in Deutschland und Europa bislang nur punktuell ausgeschöpft. Erste Pilotprojekte und Insellösungen zeigen, was möglich ist – eine flächendeckende, strategisch gesteuerte Einführung digitaler Innovationen in der Vergabepraxis bleibt jedoch vielerorts aus.

Gerade angesichts geopolitischer Unsicherheiten, knapper Ressourcen und wachsender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Resilienz braucht es jetzt mutige Schritte, um die öffentliche Beschaffung zukunftsfähig aufzustellen.

Diese Session zeigt, wie der digitale Umbruch aktiv gestaltet werden kann. Diskutiert werden aktuelle Marktentwicklungen, technologische Trends und konkrete Anwendungsbeispiele: von KI-gestützter Bedarfsanalyse und automatisierter Anbieterbewertung bis zu Cloud-Lösungen, digitalen Marktplätzen und neuen Ansätzen zur Lieferkettenüberwachung. Dabei geht es auch um die Frage: Was ist über den öffentlichen Einkauf hinaus künftig möglich? Welche Entwicklungen aus der Privatwirtschaft oder dem internationalen Raum lassen sich sinnvoll übertragen? Und was hemmt bislang die breite Umsetzung?

Die Teilnehmenden erhalten einen praxisnahen Überblick über bestehende Technologien, Potenziale und Hürden – und darüber, wie Verwaltung, Anbieter und Politik gemeinsam den Weg in eine wirklich digitale Vergabe gestalten können.