Eröffnungsplenum Teil 2 der 26. Beschaffungskonferenz I.II
Der CPO als Change Maker: Das neue Deutschland-Modell der IT-Beschaffung im internationalen Vergleich
Eröffnungsplenum Teil 2 der 26. Beschaffungskonferenz I.II
Der CPO als Change Maker: Das neue Deutschland-Modell der IT-Beschaffung im internationalen Vergleich
Mit der Einführung eines Chief Procurement Officers (CPO) im Bund für die öffentliche IT-Beschaffung markiert Deutschland einen tiefgreifenden Systemwechsel. Die neue Rolle ist mehr als eine organisatorische Ergänzung – sie steht für eine grundlegende Neuausrichtung von Verantwortung, Steuerung und Strategie in der digitalen Beschaffungspolitik des Bundes.
Im Zentrum steht die Neuverteilung der Zuständigkeiten zwischen dem Bundesministerium des Innern (BMI) und dem neu gegründeten Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS). Der CPO, institutionell im BMDS verankert, wird künftig zentrale Aufgaben übernehmen: die Bündelung von Bedarfen, die Professionalisierung der Vergabepraxis, den Aufbau eines digitalen Marktplatzes sowie die innovationsfördernde Ausrichtung der IT-Beschaffung.
Das BMDS erhält im Rahmen dieser Reform nicht nur operative Steuerungskompetenzen, sondern auch einen Zustimmungsvorbehalt für strategisch relevante IT-Ausgaben in der unmittelbaren Bundesverwaltung – ein klarer Schritt hin zu mehr Transparenz, Effizienz und strategischer Kohärenz.
Ein internationaler Vergleich verdeutlicht die Tragweite dieser Entwicklung: In Großbritannien trat 2024 mit dem Procurement Act ein tiefgreifend reformiertes Vergabegesetz in Kraft, das neue Freiheiten für strategisch ausgerichtete Beschaffungsentscheidungen schafft. Welche Elemente dieses Ansatzes lassen sich auf das deutsche Modell übertragen? Wo liegen Potenziale und Grenzen internationaler Lernprozesse?
Diskutiert werden unter anderem folgende Aspekte:
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Welche Kompetenzen und Steuerungsmöglichkeiten sind mit der Rolle des CPO verbunden?
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Wie verändert die Neustrukturierung zwischen BMI und BMDS die Vergabelandschaft in Deutschland?
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Welche Voraussetzungen braucht eine moderne, resiliente und innovationsorientierte IT-Beschaffungskultur?
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Inwiefern wird das neue Deutschland-Modell international anschlussfähig – und künftig selbst zum Vorbild?